Corona machte mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Fast zwei verlorene Jahre in denen ich nicht ins Flugzeug steigen konnte um meine „zweite Heimat“ zu besuchen. Aber meine Freundin Marluce hielt mir die Stange, soda? wir nun sukzessive unsere Reisetr?ume weiter verwirklichen k?nnen. In seperaten Beitr?gen werde ich über unsere Reisen auf dem südamerikanischen Kontinent (vorzugsweise Brasilien, das so gro? wie ganz Europa ist) berichten. Unter dieser Rubrik will ich Dinge schildern, die mir aus dem Alltagsleben auffallen. Ich werde diesen Bericht immer wieder erg?nzen.
Was fiel mir auf Anhieb auf: Die t?gliche Kokosnu? kostete statt Reais 2,50 nun 5 Reais. (von 40 Cent auf 80 Cent). Das k?stliche Bier an meinem Lieblingsort Ver o Peso (schau auf das Gewicht) kostete jetzt 10 Reais statt 6 Reais wie vor zwei Jahre. Der Fis?r hat aufgeschlagen, die Lebensmittel sind teurer geworden und für den Euro bekommen wir Touristen jetzt 6 Reais statt 4 Reais wie vor zwei Jahren. Die Arbeitslosigkeit ist deutlich über 10% gestiegen. Das bedeutet, für uns Touristen hats sich, was die Kaufkraft betrifft, nichts negatives bewegt. Für den Brasilianer dagegen, ist alles deutlich teurer geworden. Das Leben für ihn ist deutlich schwieriger geworden. Das sind die Verdienste des Pr?sidenten Bolsonaro! Das Volk protestiert zwar, findet sich aber im Alltag damit ab und versucht das Beste daraus zu machen. Ein Allerheilmittel „Die Musik“!
Fischer Fest in Sao Caetano de Odivelas
Und wir Deutsche? Wir jammern auf h?chstem Niveau! Unsere Regierung versagt! Sie mu? weg! Die Pandemie wird geleugnet! Alles geht den Bach runter. (Und das bei einer Vollbesch?ftigung). Manchmal sch?me ich mich für unsere Landsleute, denen alles nicht gut genug ist.
Der Fischerhafen von Belém
Der idyllische Fischerhafen in Belem. Kommentar aus Deutschland, „Das Wasser ist aber schmutzig“. Klar, nach einem Regenguss führt der Flu? erdige Sedimente. Ganz Belém 1,5 Mio Einwohner versorgt sich von diesem Flu? mit Trinkwasser. Weiterer Kommentar: Ich würde mir das Wasser im Supermarkt kaufen. Mir fehlen die Worte.
Ich werde weiter unter diesem Titel meine Eindrücke schildern.
Covit 19 oder wie die Brasilianer mit dem Corona Virus umgehen:
Ich beobachte, das dieser Virus hier sehr ernst genommen wird. Im Gegensatz zu deren Pr?sidenten, der dies als kleine Grippe abtut, ist der Brasilianer durch die ?ffentliche Presse doch sehr sensibilisiert. Ca. 90% tragen die Maske auch ?ffentlich auf den Stra?en, also nicht nur in Geb?uden oder Bussen. Fast 600.000 Menschen sind bisher mit oder an Covit 19 gestorben. Viele Familien trauern direkt, weil Angeh?rige unmittelbar betroffen sind. Also, mein Eindruck ist, dass dieser Virus hier sehr ernst genommen wird, was ich oft bei meinen Mitbürgern, die sich leider oft von Fakenews beeinflussen lassen, nicht so ernst genommen wird. Hoffen wir alle, da? die Impfungen uns bald wieder ein normales Leben gew?hren.
Der erste Geburtstag eines Brasilianers!
Schon ein besonderes Erlebnis. Verwandtschaft, Bekannte und Freunde, alle werden sie zusammen getrommelt um dieses gro?e Fest zu feiern. Kosten werden hier nicht geschont, ich hatte den Eindruck, da?, so mancher, sich hierfür verschuldet. Also fuhren Marluce, deren Schwester Silvana, der Schwager Stael und ich in das 1 1/2 Autostunden entfernte Castanal. Dort wurden weitere Schwestern Bruder und Oma und Uroma aktiviert und gegen 19h abends trafen wir dann, in einem festlich geschmückten Haus, am Rande der Stadt ein. Wir wurden, wie hohe G?ste empfangen, Kellner wiesen uns den Tisch zu, und versorgten uns mit einem ersten Drink. Ein Regenguss verscheuchte uns zu Anfang unter einen überdachten Vorbau. Gott sei Dank, war der Spuk bald vorbei. Dann wurde das Baby empfangen, besungen und reich beschenkt.
Oma Virginia am Gabentisch Der Onkel mit dem Baby
Die illustre Verwandtschaft

Tja, das war schon ein besonderes Fest. Viel Bier floss, es wurde viel gegessen. Die Reste wurden mit nach Hause genommen und gegen Mitternacht gings dann in unser Quartier, das in einer Neubausiedlung lag.
So wohnt man in einer Neubausiedlung. 100 H?user alle baugleich. Dafür billig!